Arroganz der Macht
Ohne Debatte wurden am 02.07.2015 im Bundestag 493
Petitionen gegen Ungerechtigkeiten der Rentenüberleitung abgewiesen, darunter
83 Petitionen zum fehlenden Versorgungsausgleich DDR-Geschiedener, elf
Petitionen zur gekürztem Versorgung von DDR-Professorinnen und Professoren, 22
Petitionen, darunter auch eine ISOR-Petition mit 73.573 Unterstützerinnen und
Unterstützern gegen rentenfremde Sanktionen pauschal staatsnah eingeordneter
Menschen, 328 Petitionen mit 3.318 Unterstützerinnen und Unterstützern zum
Bruch von Rentenzusagen bei DDR-Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen
sowie 49 Petitionen zur Nichteinbeziehung von Rentnerinnen und Rentnern in die
Altersversorgung der sog. technischen Intelligenz.
Die Koalitionsmehrheit im Petitionsausschuss und im
Bundestag übte Demokratie nach dem Muster, dass vier Wölfe und ein Schaf
darüber abstimmen, was es zu Mittag geben soll. Die nunmehr vorliegende (vom
Bundestag gebilligte) Beschlussempfehlung zur ISOR-Petition gegen die
Strafrenten zeigt den Unwillen, sich auch nur mit einem einzigen Argument der
Petenten ernsthaft zu befassen. Es zeugt von parlamentarischer
Arbeitsverweigerung, wenn – wie in der o.g. Beschlussempfehlung erkennbar - die eingehende Prüfung und Entscheidung dem
Bundesverfassungsgericht zugeschoben wird.
W.S.
08.08.2015