Angela Merkel
und das „Leben der anderen“
Lt. Merkur.de vom
25.07.2020 berichtet der ehem. Französische Präsident Sarkozy, wie ihm Angela
Merkel auf einem EU-Gipfel ein unerwartetes Geschenk
machte. Es war eine DVD des deutschen Films „Das Leben der anderen", die sie ihm
überreichte
„Er zeichnet
das Bild einer Gesellschaft, die in Unfreiheit lebt. Das Bild von dem Land, in
dem Angela Merkel aufwuchs und bis zum Mauerfall als Physikerin eine wissenschaftliche
Karriere machte, ist düster.
Warum aber
gerade dieser Film als Geschenk an den Vertrauten
aus dem Ausland? Wohl gerade deshalb, weil Sarkozy ihre Erfahrungen nicht
teilen konnte. „Ich möchte, dass Du es anschaust. Das ist mein Leben“, soll
Angela Merkel laut den Memoiren des französischen Präsidenten dazu gesagt
haben. Es sind unerwartete Worte einer ehemaligen DDR-Bürgerin,
die von sich selbst berichtete, dass sie weder in der SED noch
im Widerstand aktiv
gewesen ist. Lediglich von einem Engagement in der FDJ berichtete
sie später. Und doch zeigen ihre Worte, dass man die spätere Bundeskanzlerin
vielleicht nicht ohne einen Blick auf die dunklen Seiten des Lebens in der DDR
verstehen kann.“
Nun ist es durchaus
verständlich, dass sich die Bundeskanzlerin immer mal wieder einem
Gesinnungstest unterziehen muss. Freiheit im Westen und Unfreiheit in der DDR –
das geht immer. Da kann auch Frau Merkel vergessen, dass sie in der DDR Freiheiten genossen hat, die heute undenkbar sind. 40%
der Studierenden in Deutschland haben durch Corona Nebenjobs verloren, die sie
zur Finanzierung ihres Studiums, speziell der überteuerten Studentenunterkünfte,
benötigten. Frau Merkel bekam – wie alle Studierenden der DDR – ein
existenzsicherndes Stipendium, bei ihren unbestrittenen Fähigkeiten vermutlich sogar
ein noch höheres Leistungsstipendium.
Wie alle anderen
DDR-Bürger hatte sie die Freiheit, ohne Existenzangst, Arbeitslosigkeit oder
Obdachlosigkeit leben zu können, bei extrem niedriger Kriminalität, ohne
allgegenwärtige aufdringliche Werbung oder permanente Massenverblödung.
Der Film „Das Leben der anderen“ ist eine frei erfundene Geschichte, die viele der
üblichen Klischees über die DDR und die Arbeit des MfS bedient. Der hinlänglich
bekannte Hubertus Knabe, hatte Dreharbeiten dafür in der Gedenkstätte
Berlin-Hohenschönhausen untersagt, weil ein im Film vorkommender menschlich
denkender MfS-Offizier nicht seinem Weltbild entsprach. Die Dreharbeiten fanden
– wie erst kürzlich bekannt wurde - dann im Untersuchungsgefängnis im Berliner
Volkspolizei-Präsidium in der Keibelstr. statt. Dazu
wurden aber erst einmal die dortigen Zellen (ursprünglich grün-orange) grau
überstrichen. Noch Fragen?
Weitere Information zum
Film „Das Leben der anderen“ in der Rubrik Filmkritik
auf dieser Web-Seite.
W.S.
26.07.2020